Exkursionen-Übersicht



Frühjahrskursion Hamburg 2012



Vom 21. zum 22. April 2012 nach Hamburg



Vorneweg sei´s gesagt: Es war wie immer. Herr Voß hat die Exkursion vorbildlich vorbereitet. Alles hat geklappt, die Themen waren interessant und die Partner vor Ort waren die richtigen. Am Sonnabend, dem 21.4., ging die Reise um 7.30 Uhr los. Herr Voß kam mit dem Fahrrad. Wir dachten schon, dass er neben uns herfahren wollte. Aber er hatte das Fahrrad nur als Lastesel benutzt, denn der Kofferraum des Rades enthielt moderne Technik, die er im Bus an uns alle austeilte und erläuterte. Es war eine Sende-Empfangs-Anlage, bei der Erklärungen unabhängig vom Standort des Hörenden und des Erläuternden übermittelt wurden. So konnten alle Kursanten alles Wichtige des zu besichtigenden Gegenstandes wahrnehmen, ohne Gedränge vor dem Objekt und dass übermäßig viel gelaufen werden musste. Mit dem Kopfhörer am Ohr war man immer dicht dran.

Vortragsraum

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Auf der Autobahn 14, 2 und 7 ging es zu unserer ersten Zwischenstation, dem uns völlig unbekannten Ort Egestorf am östlichen Rand der Lüneburger Heide. Wir konnten hier in einem Landgasthof hervorragend speisen. Der Ort besitzt eine kleine Kirche aus dem Jahre 1645 mit freistehendem hölzernem Glockenturm. Nach fachlicher Diskussion ging es weiter zu unserem Ziel, nach Hamburg, wo Herr von Bassewitz uns seine Stadt und ihre Besonderheiten erläuterte. Herr von Bassewitz ist ein Architekt, der sich sehr stark in die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmal-
schutz eingebracht hat und die örtlichen Verhältnisse bestens kennt, da er im Zusammenhang

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mit seiner Arbeit als Architekt mit den Problemen der Hansestadt konfrontiert war und ist. Mit dem Bus gab es eine Rundfahrt durch Gebiete der Stadt, die man sich sonst wegen der Weitläufigkeit der Stadt als Fußgänger nicht erschließen kann. Die Fahrt ging rings um die Außenalster mit Bauten der wohlhabenden Bürgerschaft und den Bauten des Norddeutschen Rundfunks. Von da aus zum Hafen und zur Elbchaussee, der prominenten Wohngegend Hamburgs mit Bauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, geprägt durch die Nähe zur Elbe und mit riesigen Gärten und Parks um diese Bauten.

Nach einer kleinen Stärkung in einem Café machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Dort konnten wir in der St.-Michaelis-Kirche eine sehr interessante Führung zu Gebäude und Orgeln erleben.

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Die erste Kirche wur-
de 1647 errichtet. Der Blitz traf sie 1750 und brannte vollkom-
men aus. 1906 brann-
te sie erneut bis auf die Grundmauern ab. Der darauf folgende Wiederaufbau entstand in der damals sehr umstrittenen historischen Nachempfindung des be-
achtlichen barocken Baus von 1750. Auch im 2. Weltkrieg bekam die Kirche einige Treffer und

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wurde bis 1952 wieder instandgesetzt. In den letzten Jahren erfolgte eine umfassende Restaurierung des gesamten Gebäudes einschließlich der wertvollen Orgeln.

Die große Orgel befindet sich über dem (westlichen) Haupteingang. Es ist eine Steinmeyer-Orgel aus den Jahren 1960 bis 62 und wurde der zerstörten Walcker-Orgel nachempfunden. Die Konzertorgel steht auf der Nordempore und wurde auf der Grundlage der ursprünglichen Marcussen-Orgel durch die Fa. Walcker in den 1950er Jahren umgebaut. Als Besonderheit besitzt die Kirche ein sog. Fernwerk. Es befindet sich im Dachboden über dem Kirchenschiff. Der erzeugte Klang wird über eine Öffnung in der Kirchendecke in den Kirchenraum übertragen.

Die Kirche ist eng verbunden mit den großen deutschen Musikern Telemann (Musikdirektor der 5 Hauptkirchen Hamburgs), Carl Philipp Emanuel Bach (war ebenfalls Musikdirektor und wurde hier begraben) und Johannes Brahms (er wurde in der Kirche getauft). Das alles konnten wir bei der sehr sachkundigen Führung erfahren.

Am Abend wurde die Stadt individuell entdeckt und die Nacht in einem turbulenten Jugendhotel verbracht.

Am nächsten Tag führte uns Herr von Bassewitz durch die Altstadt. Vorbei am Chilehaus und der Jakobikirche kamen wir auf den Rathausplatz mit Rathaus und Alsterarkaden, weiter an

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Katharinen vorbei in die Speicherstadt. Nach einem kleinen Spaziergang zwischen den alten Speicher-
gebäuden erläuterte uns Herr von Bassewitz im „HafenCityInfoCenter“ (ein schönes deutsches Wort!) an Hand eines städtebaulichen Modells die Struktur der alten historischen Stadt und die Pläne für den weiteren Ausbau der Speicherstadt als neues Wohn-, Büro- und Gewerbegebiet.

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Während die denkmalgeschützten Klinkerfassaden der alten Speicher-
stadt restauriert und mit neuem Leben erfüllt werden, wird das alte Hafengelände zum CityAreal ausgebaut.

Historische Speicherstadt und Projektareal bilden gemeinsam den neuen Stadtteil HafenCity. Der Hafen selbst wird verlegt, da die Hafenanlagen nicht mehr den gestiegenen Anforderungen der modernen Schiffahrt ge-

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nügen. Die Hafenbecken werden teilweise verfüllt und bebaut, bzw. als Wasserflächen in die neue Stadt einbezogen.

Schließlich konnten wir noch die neue „Elbphilharmonie“ bewundern. Die Baustelle war nicht besetzt, da die Stadt mit dem Bauunternehmer im Streit liegt / lag. Das Konzertgebäude wird auf einen alten Speicher aufgesetzt, dessen Fundamente verstärkt werden mussten, um die hohen zusätzlichen Lasten tragen zu können. Dieses Gebäude ist schon heute ein Wahrzeichen von Hamburg und wird es nach Fertigstellung erst recht für lange Zeit bleiben.

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Aus dem Magazin Stern vom 5. Juli 2012: "Zunächst sollte das Konzerthaus 77 Millionen Euro kosten und 2010 fertig sein. Mittlerweile liegen die Kosten bei mindestens 323 Millionen Euro. Die Eröffnung wird jetzt wohl erst 2016 sein.“

Nun eilten wir zum Busstellplatz an den Elbbrücken, um rechtzeitig unseren Bus für die Heimfahrt zu erreichen.

Auf dem Rückweg gab es noch einen Zwischenhalt in Bad Fallingbostel. In dem fast ausgestorbenen Ort fanden wir bald ein Plätzchen, um traditionell den von guten Geistern gebackenen vorzüglichen Kuchen zu verspeisen.

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Pünktlich 19.00 Uhr wurde Halle erreicht. Angefüllt mit neuen und schönen Eindrücken ging unsere Reise zu Ende.

Nochmals ganz herzlichen Dank an Herrn Voß für die tolle Reiseleitung und die vielen Helfer im Hintergrund.

Peter Girke


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