Am 21. April, einem Freitagnachmittag, war es endlich so weit. Mit der Montage der Spendertafel durch die Firma Gallas wurde das Projekt „Burgbrückenlampen“ erfolgreich abgeschlossen. Initiiert und realisiert wurde das mit großem Engagement betriebene Vorhaben von unserem ehemaligen langjährigen Mitglied Herrn Gotthard Voß mit Unterstützung unseres Vereins „Freunde der Bau-und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalt e.V.“ .
Die hochwertige Spendertafel dokumentiert nunmehr dauerhaft das beeindruckende bürgerschaftliche Engagement zahlreicher Spender und Unterstützer des Projekts.
Von der in Braunsbedra ansässigen Fachfirma Gallas wurde der vom Verein eingereichte Entwurf für die Tafel in äußerst ansprechender Form auf einer Edelstahltafel umgesetzt. Alle Planungsschritte bis hin zur Festlegung des Installationsortes erfolgten in Absprache und Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden der Stadt Halle.
Die nicht unerheblichen Kosten zur Herstellung der Tafel wurden durch den Verein realisiert. Grundlage dafür waren zum einen die mit dem Partner Saalesparkasse 2022 initiierte Crowdfunding-Aktion und eine Spende des Vereins. Ebenso wie die 4 Burgbrückenlampen wird auch die Tafel in das Eigentum der Stadt übergehen.
Dr. Christina Böttcher Freitag 21.April 2023
Mitgliederinformation
Liebe Vereinsmitglieder*Innen , Freunde und Bekannte,
Die herrlichen Burgbrückenlampen stehen nunmehr auf der Burgbrücke und erwecken den Eindruck, sie wären immer dagewesen. Herr Gotthard Voss, natürlich vor allem auch die vielen Spender zeichnen für diesen Erfolg. Erwähnt werden muss aber gleichrangig auch die Stadt Halle. Sie erteilte alle einschlägigen Genehmigungen, übernahm die Montagekosten und übernimmt ab jetzt alle Kosten für den Betrieb und die Wartung der Lampen!
Aber die Lampenrechnung an die Herstellerfirm Robers ist noch nicht vollständig beglichen, die Restzahlung steht an.
Wie kam es zur Entscheidung für das Crowdfunding?
Auf Grund der brisanten politischen und wirtschaftlichen Lage, die sich ab März 2022 abzeichnete, und dann auch eintraf, ging der Vorstand das Risiko ein, den Auftrag zur Herstellung der Lampen im April zu erteilen. Die Kostensumme war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig durch Spenden gedeckt! Auch das Geld für die Spendertafeln stand noch nicht bereit.
Daher fiel im Vorstand der Entschluss, über Crowdfunding das benötigte Geld einzuwerben. Die Bekundung der Saalesparkasse, dass das Vorhaben erfolgversprechend sei und wir das Crowdfunding mit ihr als Partner beantragen sollten, bestärkte uns in unserem Entschluss für den Start einer Crowdfunding-Aktion.
Nach langer mühevoller Startphase, ist unsere Crowdfunding- Aktion nun seit 4 Tagen auf der Plattform „99 Funken bei der Saalesparkasse“ freigeschaltet. Das angestrebte Spendenziel sind 7.500 Euro, die mögliche Spendenlaufzeit umfasst 40 Tage. Jede eingezahlte Spende wird durch die Saalesparkasse als Zuwendung sofort verdoppelt. Nur wenn die Endsumme nicht erreicht werden sollte, wäre die Aktion gescheitert. Wir sind aber sehr optimistisch! Bis zum heutigen Tag sind bereits 75% der Spendensumme erreicht!
Die Aktion läuft so:
Liebe Mitglieder, bitte verbreitet diese Mail im Verwandten- und Freundeskreis oder spendet selbst und helft zu einem schnellen Erfolg. Wir sind mit dem Projekt kurz vor der Ziellinie.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christina Böttcher (Verantwortliche für das Crowdfunding – Projekt)
Wiederherstellung wichtiger Schmuckformen auf der
Burgbrücke unterhalb der Moritzburg
Konzeption zur Beschaffung und Aufstellung der
Burgbrückenlampen.
Kurzbeschreibung der Baugeschichte:
Zu den wichtigen Aufgaben der Denkmalpflege bei Maßnahmen zum Erhalt und dem weiteren Gebrauch
eines Denkmals gehört es, darauf zu achten, möglichst viel vom historischen Bestand zu bewahren und neue
Ergänzungen, den originalen
Details weitestgehend angenähert, einzufügen. Diese allgemeine denkmalpflegerische Zielstellung führte
bei den wiederherstellenden Arbeiten an der Burgbrücke unterhalb der Moritzburg in Halle zu erfreulichen
Ergebnissen.
Artickel: Auszug MZ vom 5.August 2020 Foto Silva Zöller
Die Brücke wurde gebraucht, als sich die Stadt am Ende des 19. Jahrhunderts, nach dem Abbruch der
Stadtbefestigung in nördlicher und südlicher Richtung ausdehnte, um Wohnungen für die zuwandernden
Industriearbeiter errichten zu können. Dieser
Bauboom war mit der Anlage neuer Verkehrswege verbunden. So entstand auf den die Altstadt bisher
umgebenden Wallanlagen eine Ringstraße, die wegen des fehlenden Saaleübergangs im Norden zunächst an der
Moritzburg endete. Als gleichzeitig
über die Saale hinweg, der Burg gegenüber, ein weiteres geschlossenes Wohngebiet, die so genannte
Klaustorvorstadt entstand und zur Verkehrserschließung die Robert-Franz- Straße parallel zur Mühlgrube
angelegt wurde, kam es zum Ringschluss.
Dazu wurde der nördliche Moritzburggraben für die Straße verbreitert, der Südabhang des Jägerberges
durch eine hohe Stützmauer gesichert und mit der neuen Brücke ein weiterer Übergang über die Mühlgrube
der Saale geschaffen.
Diese so genannte „Burgbrücke“, mit einer Fahrbahn und beidseitigen Fußwegen, wurde 1898
errichtet. Ihre Unterkonstruktion besteht, bis heute erhalten, aus neun neben einander stehenden
genieteten Stahlbindern, die mit einem leichten
Gefälle nach Westen den Graben bogenförmig überspannen. Zum besonderen Brückenschmuck gehörten verzierte
schmiedeeiserne Geländer, in der Mitte rundbogig mit fünf aufgesetzten Kugeln überhöht. Auf den
Geländeranfängern, den Brückenkörper
markierenden steinmetzmäßig bearbeiteten Postamenten aus rotem Porphyrstein, sollten reich verzierte
Kandelaber stehen, wie sie auf einer Zeichnung in der Bauakte im Stadtarchiv abgebildet sind. Ob diese
die Brücke jemals geschmückt haben,
konnte bisher nicht bestätigt werden.
Wiederherstellungen:
Die Brücke wurde mehrfach repariert. Die aufwendigste Maßnahme erfolgte 1966, bei der mit dem
Verschwinden des geschmiedeten Geländers, der Brücke ihr besonderes Aussehen genommen wurde.
2012 führten die Anforderungen an den Brückenkörper, durch eine seit 1989 zunehmende
Verkehrsbelastung und die gestiegenen statisch konstruktiven Erforderungen an ein solches historisches
Bauwerk, zum Beginn der Planung einer
weitgehenden Sanierung. Ihre dringende Notwenigkeit bestätigten zusätzlich die Folgen des Hochwassers im
Sommer 2013. Innerhalb der Gesamtmaßnahme sind die wiederhergestellten Geländer, in ihrer ursprünglichen
Gestalt weitgehend angenähert,
als sehr erfreuliche Entscheidung besonders zu erwähnen, auch wenn sie nicht wie ursprünglich
handwerklich geschmiedet sind. Die neuen Geländer werten auch die vier Postamente zusätzlich auf und
machen darüber hinaus eine gestalterische
Lücke deutlich, die mit neuen darauf montierten, hochstehenden Lampen, die möglichst der geplanten alten
Form entsprechen sollten, wieder geschlossen werden könnte.
Projektvorschlag:
Der Hallesche Verein „Freunde der Bau- und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalt e.V.“ hat sich dazu
bereiterklärt, diese schöne Aufgabe zu übernehmen. Ein innerhalb dieses Vereins eingerichteter
„Förderkreis Burgbrückenlampen“ wird für
die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein, die benötigten Finanzmittel einwerben und die Beschaffung der
Lampen organisieren.
Voraussetzungen:
Nach Kontakten zu entsprechenden Firmen und den Fragen zu ihren Möglichkeiten, die von uns
gewünschten Lampen herzustellen, konnte sich die Firma ROBERS in Südlohn, unmittelbar an der
Niederländischen Grenze mit ihrem Angebotskatalog
als die geeignetste überzeugend ausweisen. Sie zeigte sich nach Kenntnisnahme der übersandten
historischen Zeichnung zur Übernahme eines entsprechenden Auftrages zur Herstellung der vier Lampen
bereit.
Damit der Verein und der Förderkreis wissen was sie erwartet, wurde auf die entsprechende
Anfrage als unverbindliche Preisangabe überschläglich pro Lampe bis ca.15.000 € als etwaige Richtsumme
angegeben.
Als weiterer Voraussetzung bedarf es für dieses Vorhaben an einem Baudenkmal der
denkmalrechtlichen Genehmigung durch die Denkmalbehörde der Stadt Halle. Darin müssten auch die
Ergebnisse der Absprachen mit anderen zuständigen
Fachbereichen enthalten sein.
Terminvorstellungen:
Es wäre wünschenswert, wenn die denkmalrechtliche Genehmigung von der Stadt Ende Mai vorliegen
könnte. Damit bliebe dem Förderkreis ausreichend Zeit, zum Ende des Jahres 2020 das gesteckte Ziel zu
erreichen, die benötigte Geldsumme
einzusammeln.
Sobald das positive Ergebnis vorliegt, kann der Auftrag zur Herstellung der Lampen auslöst
werden, mit der Aussicht der Lieferung und Montage im Jahr 2021. Halle (Saale) am 03.03. / 30.07.2020